Sonntag, 18. Dezember 2005

Mit der Natur

Lernvogel-aber-nue
frei nach der Vorlage von Prof. Dr. W.F.Schmid


Mit der Natur lernen war das Credo nach dem Sokrates lehrte.
Nicht gegen sie -
Der Weg des Lehrens geht dann auch schon mal durch das tiefe Tal der Ruhe - des Nichtsprechens -
Statt mit langen Erklärungen mit Zeichen vermitteln.
Die Natur erklärt auch nicht .
Ihre Struktur offenbart sich in Zeichen

Beispiel:

"Male das folgende Bild!" --> Bild wird gezeigt und dann verdeckt, Aufgabe wird im Anschluss verbal geäußert.

1. das Bild sehen
2. Ich setze es mit etwas mir Bekanntem in Verbindung.
3. die Assotiation wiedererkennen -
4. Ich gebe es so genau wie möglich wieder.
5. Kontrolle

7.12.2005 Gehirntinktur

Anschauung
Begutachtung
Kritik und Anregungen
der bereits vorhandenen WEBLOGS
und immer dran denken :
Das Auge ißt mit ...
und wenn wir schon beim Essen sind hier eine kleine Geschichte dazu :
Ich war auch in der mathematischen Fakultät,wo der Magister seine Schüler nach einer Methode unterrichtete, die uns in Europa kaum vorstellbar erscheint.
Lehrsatz und Beweis wurden mit Tinte,
die aus einer Gehirntinktur bestand,
deutlich auf eine dünne Oblate geschrieben.
Der Student mußte diese auf nüchternen Magen hinunterschlucken, und die folgenden drei Tage durfte er nur Brot und Wasser zu sich nehmen.
Während die Oblate verdaut wurde, stieg ihm die Tinktur ins Gehirn und nahm den Lehrsatz mit sich.
Bisher sind aber noch keine angemessenen Erfolge zu verzeichnen,und zwar zum Teil wegen irgendeines Fehlers im Quantum oder in der Zusammensetzung und zum Teil wegen des Eigensinns der jungen Burschen,
denen diese Pille so ekelhaft ist,
dass sie sich gewöhnlich wegstehlen und sie auf dem gleichen Wege wieder herausbringen,
bevor sie wirken kann;
sie haben sich auch noch nicht dazu überreden lassen,
so lange Enthaltsamkeit zu üben,
wie es das Rezept verlangt.
Aus Gullivers Reisen in :Jonathan Swift Gullivers Reisen,übersetzt von Hermann J. Real und Heinz J. Vienken Philipp Reclam jun.,Stuttgart(1987),S.233 f.

Das Teuflische zur Gleichzeitigkeit mit dem Himmlischen verschmelzen

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Bild: Ute Kraus, Physikdidaktik-AG Kraus, Theoretische Astrophysik Tübingen, Tempolimit Lichtgeschwindigkeit (http://www.tempolimit-lichtgeschwindigkeit.de/)

Welch eine Herausforderung -
In einer Zeit in der die "zufälligen" Ereignisse immer weniger nach Zufall schmecken und die Synchronizitäten signifikant zunehmen, ist es wohl bald möglich die kreativen Kräfte zielorientiert ins Spiel zu bringen.
Unsichtbares sichtbar machen, hieße auch Unendlichkeit auszudrücken.
Paul Klee fing während seiner Studien zunächst einmal bescheiden an indem er den Raum mit seiner zeitliche Seinsebene füllte.Sein Erkenntnisweg führt über die Zeitlichkeit von Musik und bildender Kunst.
Die Wahrnehmung war und ist ein zeitlicher Vorgang."Dem gleich einem weidenden Tier abtastenden Auge sind im Kunstwerk Wege eingerichtet.Auch des Beschauers wesentliche Tätigkeit ist zeitlich.Das bildnerische Werk entstand aus der Bewegung, ist selber festgelegte Bewegung und wird aufgenommen in der Bewegung(Augenmuskeln)."P.Klee "Schriften"
Hierbei wird noch differenziert, daß das Bild in einem Augenblick dem Betrachter den gesamten Inhalt des Werkes vermittelt , während die Musik die Ausdehnung der Zeit zur Verfügung hat, aber eben auch braucht um zu vermitteln.
Alles entstehe aus Bewegung und Gegenbewegung.
Delaunay und die Futuristen gingen noch weiter indem sie die Diskussion um den Begriff der "simultaneité"
erweiterten.
Die Gleichzeitigkeit, die wiederum in allen Künsten auftauchen könne.
Klee sprach von der syncronischen Funktion der Malerei und meinte dabei die Spaltung des Ganzen in Farbe und Raum und die gleichzeitige Zusammenführung der Teile zurück zur Ganzheit.
1905 sagt P.Klee :"Das zeitliche Element ist zu elimieren.Gestern und morgen als Gleichzeitiges."
"Es muß das Teuflische zur Gleichzeitigkeit mit dem Himmlischen verschmolzen werden."schrieb er 1917.
Na wenn das Internet das nicht hergibt in seiner facettenreichen Polarität und Syncronizität ...
Fragt sich nur was teuflisch und was göttlich daran ist -
Wo Klee von der Organisation der Verschiedenheiten zu einem Ganzen spricht und eigentlich das Ganze als Organismus versteht wird es sehr spannend.
Ist alles um mich herum nur Teil eines Organismusses und kann dieser Organismus sämtliche Bestandteile manipulieren eventuell einem Muster - einer Ordnung folgend und dies auch über unsere Vorstellung von Zeit hinweg ?
Klee formuliert :" ...wie alle typischen Dinge nicht nur an einem Ort gelten, sondern irgendwo und überall verwurzelt sind, organisch verankert."
1922 formulierte er folgend Maxime :
" Syntese der Verschiedenheit ist jeder höher entwickelte Organismus"
1924 heißt es dann :
"Jeder Versuch , mit Worten eine mehrdimensionale Gleichzeitigkeit syntetisch zu diskutieren",müsse jedoch scheitern-"Was den sogenannten räumlichen Künsten längst gelang, was auch die zeitliche Kunst der Musik mit klingender Prägnanz in der Polyphonie schuf, dieses simultane mehrdimensionale Phänomen, das dem Drama zu seinem Höhepunkt verhilft,kennen wir auf dem wörtlich didaktischen Gebiet leider nicht."

Dezember 2005,
nun kennen wir es dank der Künstlergruppe Freßchor
In einer Inszenierung des Unsinns - einer freien Performance -deren zentrales Anliegen nicht existierte gelang es der Gruppe diese Aussage Klees in Frage zu stellen und Gegenteiliges zu beweisen.
Unsichtbares sichtbar zu machen -
Der kollektive Syncronisierungsprozeß wurde durch ungleichmäßige Wiederholung des Satzes "Ich bin authentisch; von nun an äußere ich alle meine Gedanken und Gefühle laut!"initiert.
Der vorgeschaltete bürokratische NONSENSE Apparat verstärkte die Opferrolle des Organismusses/Individuums auf dem Weg ins kollektive Verlaufen(alle Gedanken und Gefühle dieser Welt) und Finden( durch oben genannter Phrase gewährleistet-im Sinne einer Erinnerung Ermahnung und oder Rückführung)
Denn wo das Vergessen anfängt werden Dinge auch unsichtbar -
Während sich das Wahre zwischen geblocksbergten Figuren , schimpfenden Rollerfahrern,erotisierenden Frauen,träumenden und wachen Schläfern,Sängern und Gelehrten - zu manifestieren begann ; wurde eben jenes Treiben gewissenhaft von einer Sekretärin codiert.
Eine polyphone Orgelbegleitung die stets im dynamischen Voneinander einer weiteren Weihnachtsorgelmelodie erklang,umgarnte die Erscheinung.
Syncrone Gedanken auf gleicher Wellenlänge umkreisen den werten Zuhörer bis auch dieser merkt das seine Gedanken allen zugänglich geMACHT werden ; er aber ebenso naschen darf an den geistigen Ergüssen seiner Umwelt.
Der Prozeß nimmt fahrt auf und in einem Schrank riecht es auffällig gut nach Hotdogs.Doch nicht nur diese werden von allen hungrigen Mäulern aufgenommen auch selbstgemachte Waffeln finden den ein oder anderen Gaumen.Das heiße Eisen strömt den Waffelgeruch in das bleifrei Gemisch des rechterhands stehenden Rollers und die Luft ward nicht nur mit Unsinn gefüllt .
Es klappt : Die Synthese gelingt - ich drehe mich im Kreis des immer wiederkehrenden Sing Sangs oder auch KLING KLANGS .
Am Ende des Tunnels steht ein orangefarbenes Treppchen auf dessen letzter Stufe eine SIE thront und stets mahnend fordert ""Ich bin authentisch; von nun an äußere ich alle meine Gedanken und Gefühle laut!" Die Endlosschleife ist der Weg der Wahrheit und das Wirr Warr der Gedanken kann selbst das Individuum ertragen.Das kollektive Bewußtsein postuliert Freiheit und Freiheit ist Glaube und Glaube ist Sprache und Sprache - erklingt und erscheint++
Wo Zeichen sind geschehen auch Wunder !
Man muß nicht Unsichtbar werden, um Unsichtbares sichtbar zu machen .
Es passiert -auf dem wörtlich didaktischen Gebiet funktioniert es -

Also auch die Vielfarbigkeit des menschlichen Geistes vermag an die Türen der Unendlichkeit zu klopfen.
ER kann grenzenlose Bilderwelten schaffen und dankbarer Empfänger sein.

Klee sah die mehrdimensionale Simultaneität der Polyphonie als Metapher einer sowohl Vergangenes wie auch Künftiges vermählenden bildnerischen Qualität.IHM TRÄUMTE EIN WERK VON GANZ GROSSER SPANNWEITE DAS DURCH DAS GANZE ELEMENTARE GEGENSTÄNDLICHE INHALTLICHE UND STILISTISCHE GEBIET REICHT.

Die Performance der Gruppe Freßchor hat mir Wege gewiesen, die über die Malerei hinaus weisen -
und sie haben das Vergnügen Unsichtbares im Dialog zu klären und künstlerisch aufzugreifen verstärkt !

DANKE

Noch ein Nachtrag zum 30.11.2005

Die Kunst zu fragen stand in dieser Veranstaltung im Mittelpunkt.Erst letzten Montag sah ich mich wegen einer Schülerfrage genötigt tief in die Trickkiste zu greifen.
Schüler : Warum malt ihr hier ?
Meine Reaktion - oh Schreck eine tückische Warumfrage - in Deckung gehen und schnell selber eine Frage stellen-
Warum töpfert ihr denn hier ?
Die Inhalte haben wir dann ausdiskutiert, sprich von Form;Farbe und haptischen Prozessen bzw. Konzentrationsleistungen gesprochen.
Das wir uns in dieser lustigen Begegnung sokratischer Erkenntnisse bedient haben war mir noch nicht bewußt.
Zitat:

Die Fragetechnik als solche wurde von Sokrates ( 469 - 399 v. Chr.) instrumentalisiert. Er beabsichtigte, durch das "Frage - Antwort - Spiel" ("Hebammentechnik") der Wahrheit näher zu kommen, weil er der Ansicht war, dass wir oftmals unsere Gedanken nicht nach aussen bringen, sondern nur oberflächliches und aufgesetztes Wissen übernehmen. Doch statt dessen sollten wir zum Nachdenken gebracht werden und unser Wissen hinterfragen, welches somit auch die Intention des Lehrers als Fragender sein sollte.
http://diejule.twoday.net/
Wer jemals nach höherer Erkenntnis gestrebt hat kennt das unendliche Prinzip von Frage und Antwort.
In Zahlen lautet es : 1Frage = 2Antworten und somit stets 2Antworten= 00auf eine von unendlich vielen möglichen Fragen
Sprich auf eine Frage gibt es immer mindestens 2 Antworten. Das 00 soll unendlich heißen und war die Spitze meines nachschulischen Erkenntnistrip.Der Weisheit letzter Schluß ist also, das es keine ultimative und alleingültige Antwort gibt sondern mindestens 2 Antworten.Was diese Erkenntnis bringt frag ich mich schon manchmal ;)
Zumindest führt der Weg der Fragen auf die Spur der Unendlichkeit wenn ich das so auf meine naive Art und Weise formulieren darf.
Die Kunst des Fragestellens ist das Handwerkszeug der Lehrer.Werden die Fragen falsch formuliert richtet der Lehrer großen Schaden an.Verwirrung,Blockaden, Ängste können die Folge sein.
Zitat :
Grundsätze des pädagogischen Fragens:
1. immer nur 1 Frage zur Zeit stellen,
2. in die Position des Befragten versetzten (Voraussetzungen, Erfahrungen, etc.),
3. somit die Frage an die Welt des Befragten orientieren,
4. die Frage knapp, präzise und verständlich formulieren,
5. Zeit zum Nachdenken geben,
6. ggf. Frage neu formulieren,
7. Fragewörter an den Anfang stellen,
8. Gesprächspartner mit Namen anreden,
9. durch Fragen kann man Andere eher von seiner Meinung überzeugen als mit Aussagen wie "Nun glaub das doch!"...,
10. "Türöffner": Fragen bringen Gesprächspartner zum Sprechen,
11. Fragen ist keine Technik, sondern eine innere Einstellung,
12. eine Frage ist nur dann neugierig, wenn man an dem Anderen interessiert ist,
13. Hilfsfrage: Weiss ich schon genug?,
14. man sollte fragen "mit Freude am Schnüffeln und Graben wie ein Trüffelschwein" (genaues Zitat ist bestimmt in anderen Weblogs zu finden).

Fragevariationen:

1. geschlossene: 2 Antwortmöglichkeiten, einengend und stark gesteuert, ja - nein,
2. offene: W - Fragen (warum? wie? weshalb? etc.), schafft Freiräume, wirken eher motivierend und der Gefragte kann das Gespräch in eine gewünschte Richtung lenken,
3. Spiegelungsfrage: vorheriger Beitrag wird aufgefasst und in Frage formuliert --> FEEDBACKFUNKTION/ Wertschätzung des Gefragten,
4. Rangierfrage: ermöglicht Wechsel der Sichtweise, neue Impulse für festgefahrene Diskussionen,
5. Informationsfrage: Fragender weiss Antwort nicht genau, erwartet von Gefragten genaue Zahlen, Fakten, Antworten,
6. Einschätzungs - oder Einstellungsfrage: Fragender möchte Einstellung, Meinung, Einschätzung des Anderen erfahren,
7. Weiterführende Frage: Realisierbarkeit der vorherigen Antwort wird überprüft,
8. Suggestivfrage: Fragender gibt durch Fragen eigene Meinung wieder und versucht, diese dem Anderen aufzuzwingen,
9. Ja - Frage: "JA" als einzige Antwortmöglichkeit, ein "Ja" begünstigt das nächste...

Zusammenfassung des Frage - Antwort - Prozesses:

1. Frage stellen --> 2. warten --> 3. aktiv zuhören

--> 4. Reaktion - a) Antwort akzeptieren b) auf Antwort eingehen c) ggf. nachfragen

http://diejule.twoday.net/
Eine Antwort die ich häufig auf meine Fragen als Kind erhielt war :
Bin ich GOG
Tja, schwer zu beantworten diese Kinderfragen...

Nachtrag zum 30 .11 .

-beim Lernen werden Glückshormone freigesetzt
-Was ist ein Quadrat - vorstellen - merken
-geht nicht
-also das Gehirn und der dazugehörige Mensch nähern sich dem
Begriff an - in der Zeichnung liegt der Grad der Annäherung
offensichtbar - somit ist und bleibt die Zeichnung
erkenntnisbringendes Medium
Es folgt ein Zitat von diejule :
-Zusammenfassend lässt sich sagen:
1. Betrachten: das Gehirn ordnet zu und ein,
2. Betrachten und Beobachten: es ordnet über und unter, legt die Gestalt und Merkmale fest,
3. Betrachten, Beobachten und Begreifen: Es ordnet vor und nach: Wie sieht die Figur vorher aus? --> 4 Striche. Wie sieht sie hinterher aus? --> Quadrat. D.H.: "Erkennung der Konstruktionsvorschrift"...
Zudem sind bei der Folge der Schritte 4 Striche und 4 rechte Winkel, etc. notwendig. Somit: Notwendigkeit von Hilfsmitteln, um Figur zu erreichen.

Lernen heisst also: Materialien, aus denen wir eine Erkenntnis machen plus schöpferisches Verstehen seitens der Lehrenden


Aufgabe: "Essen und Trinken von früh bis spät":
1. Was isst du?
2. Was ist gesund, ungesund?
3. Wann isst man?
4. Spruch lernen ( "Morgen isst man wie ein Kaiser,...") mit Singen, etc.... (Einbeziehung beider Hemisphären!)

Quelle: http://diejule.twoday.net
Da ich aus genannten Gründen die Veranstaltung nicht besucht habe, wird mir erst an dieser Stelle klar worum es in dieser Veranstaltung gegangen sein muß.
Was hat das Quadratthema mit dem Essensthema zu tun ?
Nun in beiden Fällen geht es um bewußtseinsbildende Prozesse.Daraus folgt das Lernen nichts anderes ist, als ein bewußtseinsbildender Prozeß.
Das erklärt wiederum die Glückshormone - wie bei Wiki (die kleine Wikingerin aus dem gleichnamigen Comic)
wenn sie eine Idee hatte . . .***°°°oooOOO

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